Galsan Tschinag referiert über Schamanismus : Häuptling und Poet
„Ich bin ein Wanderer zwischen den Welten“, sagt der Nomadenhäuptling, Schamane und Dichter Galsan Tschinag über sich selbst. Aufgewachsen mit der Kultur der Tuwa, einer turksprachigen Minderheit in der Mongolei, wurde er bereits als Kind in die schamanischen Traditionen eingeweiht. 1962 begann mit einem DDR-Stipendium in Leipzig Germanistik zu studieren. Sechs Jahre später kehrte er in seine Heimat im Altai-Gebirge zurück. Die meisten seiner zwanzig Bücher, in denen er vom Leben der Tuwa und seinem Pendeln zwischen der tuwinischen und der europäischen Welt erzählt, hat er in deutscher Sprache geschrieben. 1995 führte er 50 Jahre nach der Zwangsumsiedlung durch die sowjetische Minderheitenpolitik sein Volk über 2.000 Kilometer in seine ursprüngliche Heimat im Altai-Gebirge zurück.
Jetzt kommt er wieder nach Hamburg und wird in zwei Vorträgen über die Geschichte und Mythen der Nomaden und über Schamanismus referieren. kaf
Fr, 18.6., 15 Uhr, Alte Kapelle, Beim Schlump 85c und 20 Uhr, Völkerkundemuseum. Infos unter: ☎ 41 32 97 15