: Ganz viel Gedenken
Mit Zeitzeugengespräch, Mahnwachen und Vorträgen wird an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert
Mit zahlreichen Veranstaltungen wird am 27. Januar in Berlin und Brandenburg den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Im Centrum Judaicum in Mitte steht zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 64 Jahren ein Zeitzeugengespräch zwischen dem Fernsehjournalisten Wolf von Lojewski und Michael Wieck auf dem Programm, einem 80-jährigen Juden aus dem ehemaligen Königsberg (18 Uhr).
Zu einem Gottesdienst im Französischen Dom lädt die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste ein (18 Uhr). Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg gedenkt am neuen Denkmal im Tiergarten den im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen (13 Uhr). Die Ansprache hält der Historiker Andreas Pretzel.
In Pankow ruft die Kommission für Bürgerarbeit am Abend zur 11. Pankower Lichterkette auf (18 Uhr). Zum Auftakt werden Pankower Schüler im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus die Namen der ermordeten Pankower Juden verlesen. Im Anschluss ist eine Andacht in der Kirche „Zu den Vier Evangelisten“ geplant (19 Uhr).
Der German Jewish History Award der Obermayer Foundation (USA) wird in diesem Jahr zum zehnten Mal im Abgeordnetenhaus von Berlin überreicht. Bei einem Festakt werden am Dienstag (18 Uhr) im Plenarsaal Deutsche geehrt, die aus eigener Initiative herausragende Beiträge zur Dokumentation jüdischer Geschichte und Kultur in Deutschland geleistet haben.
Die Opfergruppe der verschleppten Spanier steht im Mittelpunkt der diesjährigen Gedenkveranstaltung der Gedenkstätte Sachsenhausen am 27. Januar in Oranienburg. Dazu werden unter anderen der spanische Botschafter D. Rafael Dezcallar y Mazarredo und der Präsident des Landtags Brandenburg, Gunter Fritsch (SPD), erwartet. Einen Vortrag über „Jüdische Kinder und Jugendliche im Deutschland des ‚Dritten Reiches‘ “ gibt es im Malteser-Treffpunkt Freizeit (Am Neuen Garten 64). Referentin ist die Mitarbeiterin des Goethe-Instituts Tel Aviv, Orly Selinger (17.30 Uhr).
Deutschland erinnert seit 1996 zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 an die NS-Opfer. Der Gedenktag geht auf eine Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog zurück. 2005 erklärten die Vereinten Nationen den Tag zum weltweiten Holocaust-Gedenktag. EPD