Wieder mehr Bafög

Fast eine halbe Million Studierende gefördert. Dennoch immer weniger sozial Schwächere an den Hochschulen

Die Zahl der Bafög-Bezieher hat in den vergangenen fünf Jahren deutlich zugenommen. Wie Bildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) gestern bekannt gab, stieg sie von 341.000 im Jahr 1998 auf fast eine halbe Million im Jahr 2003. Den Bafög-Höchstsatz erhielten 47 Prozent der Studenten. Die Zunahme sei „ein Erfolg unserer Bafög-Reform“, sagte Bulmahn bei der Vorstellung der neuesten Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden, die das Studentenwerk vorgelegt hat. Allerdings ist für Kinder aus sozial schwächeren Familien die Chance, das Abitur zu machen, viermal kleiner als für Kinder aus höheren sozialen Schichten.

Der Anteil der Studierenden aus finanziell besser gestellten und gebildeten Elternhäusern stieg an den Hochschulen von 17 Prozent (1982) auf 37 Prozent (2003). Dagegen halbierte sich der Anteil von Studierenden mit niedriger sozialer Herkunft von 23 auf 12 Prozent. „Wir müssen noch mehr Kindern zum Abitur verhelfen“, sagte Ministerin Bulmahn, „denn das ist die erste große Zugangshürde zu höherer Bildung.“

Ein Viertel der Studenten sind faktisch Teilzeitstudenten, da sie neben dem Studium noch jobben müssten. 69 Prozent der Bafög-Empfänger gaben bei der Umfrage an, ohne Bafög nicht studieren zu können. HIN