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Archiv-Artikel

Beirat sagt ab, Amt sagt zu

Müllverbrennung auf Wollkämmerei-Gelände: Beirat Vegesack stimmt dagegen. Umweltbehörde erteilt jedoch Genehmigung voraussichtlich nächste Woche

Von ado

bremen taz ■ Auch wenn die Nord-Bremer damit nicht einverstanden sind – auf dem Gelände der Bremer Wollkämmerei in Blumenthal wird wohl bald flüssiger Sondermüll von externen Anlieferern verbrannt. Auf der Sitzung des Beirats Vegesack am Donnerstag sagte Ralf Wehrse vom Umweltamt, dass die Genehmigung voraussichtlich nächste Woche erteilt werde. Der Beirat forderte Umweltsenator Jens Eckhoff (CDU) auf, die Genehmigung nicht zu erteilen. Ein entsprechender Antrag der SPD wurde mit vierzehn Ja-Stimmen und drei Enthaltungen verabschiedet.

Die Brewa, ein Tochterunternehmen der Wollkämmerei, will in Zukunft nicht nur Abfälle aus der Wollverarbeitung, sondern auch Sondermüll von anderen Anlieferern auf dem Firmengelände in Blumenthal verbrennen. Dagegen protestiert eine Bürgerinitiative, die Gesundheitsgefährdungen für Bewohner von Bremen-Nord und umliegender niedersächsischer Gemeinden befürchtet. Der Beirat unterstützt die Bürgerinitiative. „Wir wollen den Tourismus fördern, damit ist aber nicht Mülltourismus gemeint“, sagte Rainer Buchholz (CDU). Alexander Doden (SPD) teilte diese Meinung: „Müllverbrennung gehört nicht in Wohngebiete.“

Wehrse erklärte, dass das Umweltamt keinen Spielraum habe, der Brewa die beantragte Genehmigung zu verweigern. Untersuchungen hätten ergeben, dass die zu erwartenden Emissionen die gesetzlichen Grenzwerte bei weitem unterschritten. Daher habe die Brewa einen Rechtsanspruch, ihre Pläne umsetzen zu dürfen. ado