EU will Gaza helfen

EU-Außenminister fordern eine interpalästinensische Versöhnung. Fatah und Hamas treffen sich in Kairo

BRÜSSEL dpa/rts ■ Die EU-Außenminister haben die Palästinenser zur Überwindung ihrer Spaltung in zwei politische Lager aufgerufen. Die „interpalästinensische Aussöhnung hinter Präsident Mahmud Abbas“ sei „der Schlüssel zu Frieden, Stabilität und Entwicklung“, so eine Erklärung der Minister gestern. Nach der israelischen Militäraktion im Gazastreifen müsse alles getan werden, um so rasch wie möglich die Grenzen des Gazastreifens zu öffnen und einen „wirksamen Mechanismus zur Verhinderung von Waffen- und Sprengstoffschmuggel in den Gazastreifen“ zu finden.

Die EU-Minister bekräftigten ihre Bereitschaft, Beobachter an die Grenzübergänge des Gazastreifens zu schicken. Sie bedauerten „zutiefst“ den Verlust von Menschenleben während des Konflikts und kündigten an, Untersuchungen wegen angeblicher Kriegsverbrechen „genau zu verfolgen“. „Ernsthaft besorgt über die humanitäre Lage“ forderten sie ungehinderten Zugang, um Menschen zu helfen. Der Wiederaufbau werde nur möglich, wenn die Grenzen wieder geöffnet werden für Waren und Personen. Israelis und Palästinenser müssten „neue Anstrengungen“ für den Frieden machen. Die EU will die Palästinenser mit weiteren 58 Millionen Euro unterstützen.

Vertreter von Fatah und Hamas führten gestern erstmals seit fast einem Jahr Gespräche über eine Aussöhnung der beiden verfeindeten Palästinensergruppen. Der Verhandlungsführer der Fatah, Assam al-Ahmed, traf am Rande eines Gesprächs beider Gruppen mit dem ägyptischen Geheimdienst in Kairo mit einem Vertreter der Hamas zusammen. Dabei sei Einigkeit über eine weitere Unterredung erzielt worden.