Erschreckende Aussichten

Die Weltwirtschaft erlebt den stärksten Einbruch der Nachkriegszeit. 40 Millionen Arbeitslose prognostiziert

GENF ap/dpa ■ Im Zuge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise könnten nach Schätzungen der UN-Arbeitsorganisation weitere 40 Millionen Menschen ihre Stelle verlieren. Die Arbeitslosigkeit wäre dann auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren. Die tatsächliche Zahl der Arbeitslosen 2009 hänge weitgehend davon ab, wie erfolgreich die Konjunkturpakete der Regierungen seien, erklärte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) am Mittwoch in ihrem Bericht zum globalen Beschäftigungstrend.

Weltweit werden Ende des Jahres 210 bis zu 230 Millionen Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen sein – eine deutliche Steigerung gegenüber den 179 Millionen Arbeitslosen Ende 2007 und den schätzungsweise 190 Millionen Ende 2008.

Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds erlebt die Weltkonjunktur in diesem Jahr den dramatischsten Einbruch seit dem Zweiten Weltkrieg. Das globale Wachstum stürze 2009 auf lediglich 0,5 Prozent ab, heißt es im aktualisierten Weltwirtschaftsausblick des IWF. Die Industrienationen sieht der Fonds in die tiefste Rezession der Nachkriegszeit rutschen. Dort werde die Wirtschaftsleistung um 2 Prozent schrumpfen. Für Deutschland erwartet der Internationale Währungsfonds ein kräftiges Minus von 2,5 Prozent.

Für 2010 rechnet der IWF dank der Maßnahmen von Regierungen und Notenbanken mit einer „schrittweisen Erholung“ der globalen Konjunktur und einem Wachstum von 3 Prozent. Ein vergleichsweise kräftiges Plus von 1,6 Prozent sagt der IWF 2010 für die USA voraus, die Ausgangspunkt der Finanzmisere waren. In Deutschland und der Eurozone sei lediglich ein hauchdünnes Wachstum von knapp über null zu erwarten.