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Archiv-Artikel

UNO verbannt Reporter

„Reporter ohne Grenzen“ für ein Jahr von allen UN-Sitzungen ausgeschlossen. Reaktion auf Protest

GENF afp ■ Die UNO hat die Organisation Reporter ohne Grenzen für ein Jahr von allen UN-Sitzungen ausgeschlossen. Der Wirtschafts- und Sozialrat der UNO (Ecosoc) verhängte den Bann gestern in Genf. Die Sanktion ist die Reaktion auf einen Protest der Journalistenorganisation während einer Zusammenkunft der UN-Menschenrechtskommission Anfang des Jahres.

27 Länder, darunter China und Kuba, stimmten für die Sperre, 23 dagegen, 4 enthielten sich. Vertreter von Reporter ohne Grenzen hatten zum Auftakt der Sitzung der UN-Menschenrechtskommission am 17. März gegen den libyschen Vorsitz protestiert, Flugblätter verteilt und die Beratungen kurzzeitig gestört. Reporter ohne Grenzen erklärte, der Ausschluss sei „eine diktatorische Entscheidung“. Die libysche Präsidentschaft habe die Menschenrechtskommission „entehrt“. Libyen hatte im Januar den diesjährigen Vorsitz der Kommission übernommen.