: Schröder will irakische Soldaten ausbilden
Nato will Iraks Hilfeersuchen entsprechen. Attentat tötet 23 Menschen. Entführer drohen mit Geisel-Enthauptung
BERLIN/BAGDAD dpa/afp ■ Deutschland ist nach den Worten von Bundeskanzler Gerhard Schröder bereit, irakische Militärangehörige an Hochschulen in Deutschland auszubilden. Einen Einsatz deutscher Soldaten im Irak lehnte Schröder dagegen gestern weiter ab. Zuvor hatten die Nato-Staaten ihren Streit über den Irak beigelegt und ihre Bereitschaft zur Ausbildung irakischer Soldaten erklärt. Entsprechend werden Staats- und Regierungschefs auf dem Nato-Gipfel in Istanbul eine Bitte der irakischen Übergangsregierung beantworten, sagte Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer.
Unterdessen stellte der irakische Ministerpräsident Ajad Allawi angesichts der Gewaltwelle den Zeitplan für demokratische Wahlen in Frage. Die für Januar 2005 geplante Parlamentswahl könnte sich um bis zu zwei Monate verzögern, sagte Allawi am Samstag. Allein gestern kamen bei einem Bombenanschlag in der Stadt Hilla 23 Menschen ums Leben. Die Entführer dreier Türken drohten mit der Enthauptung ihrer Geiseln, sollte die Regierung in Ankara nicht binnen 72 Stunden alle türkischen Geschäftsleute aus dem Land abziehen.
Die Türkei wies das Ultimatum zurück. Die Täter kommen offenbar aus dem Umfeld des weltweit gesuchten Terroristen al-Sarkawi.
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