: Studiticket gefährdet
Der VBB droht, das Semesterticket einzustampfen, wenn Studierende gegen höhere Preise stimmen
Noch bis morgen laufen an den Berliner Hochschulen die Urabstimmungen zur Fortführung des Semestertickets. Wenn es nach dem Willen der Länderkoordinationsstelle Semtix geht, werden die Berliner Studierenden den Preisvorschlag der Verkehrsbetriebe ablehnen. Diese wollen den Preis des Semestertickets bis zum Wintersemester 2008 schrittweise von 115 Euro auf 149,50 Euro erhöhen – für Semtix, die die Studierendenvertretungen vertritt, klare „Preistreiberei“. „Bedingung für ein Semesterticket war ursprünglich die Kostenneutralität – davon sind wir mit diesem Angebot weit entfernt“, sagt Nicole Eschner vom Asta der FU. Die Preissteigerung bedeute für die Verkehrsunternehmen einen Reingewinn von jährlich 6 Millionen Euro.
Die Studierenden von FU, HU und FHTW stimmen deshalb noch über ein alternatives, selbst erstelltes Preismodell ab, das eine Erhöhung auf höchstens 125,50 Euro bis 2008 vorsieht. Von der Annahme des Alternativvorschlags erhoffen sich die Studierendenvertreter eine neue Verhandlungsoption. Die Berliner Verkehrsunternehmen drohen jedoch, die Semesterticketverträge nicht fortzuführen, sollte ihr vorgelegtes Angebot nicht angenommen werden. Ein Verhandlungsspielraum bestehe nicht, sagt Hans-Werner Franz vom VBB.
„Unrealistisch“ nennt der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Christian Gaebler die Vorstellungen der Asten. Er hält eine Anpassung an die Preisentwicklung der übrigen Zeitkarten für unerlässlich: „Der Öffentlichkeit ist nicht zu vermitteln, dass den Studierenden ein um 50 Prozent reduzierter Monatspreis immer noch zu hoch erscheint.“ ALENA SCHRÖDER