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Algerien hat Entführer ziehen lassen

Sie sollen Freilassung der 15 Touristen zugesichert haben. Fluchtort Mali wahrscheinlich

ALGIER afp/dpa ■ Das algerische Militär hat den Entführern der 15 seit dem Frühjahr verschleppten europäischen Urlauber einem Pressebericht zufolge freies Geleit in das benachbarte Mali gewährt. Nach „Verhandlungen“ mit den Geiselnehmern hätten die Sicherheitskräfte eine entsprechende Anweisung erhalten, berichtete die algerische Zeitung El Watan gestern. Im Gegenzug hätten die Entführer die Freilassung der Entführten zugesagt, berichtete das Blatt unter Berufung auf die Armee.

Laut der algerischen Zeitung Le Quotidien d’Oran sollen nun frühere Führer der Tuareg-Nomaden im Norden Malis helfen, die 15 verschleppten Sahara-Touristen freizubekommen. Die deutsche Regierung habe Sicherheitsbeamte entsandt, die in der Region von Kidal Kontakte mit dem Ziel aufnehmen sollten, die Geiseln, darunter 10 Deutsche, zu lokalisieren. „Berlin zählt auf diese Stammesführer, um die Bedingungen für die Lösegeldübergabe und die Befreiung der Verschleppten auszuhandeln“, vermutet das Blatt. Zusammen mit der Schweiz wolle Deutschland in Malis Hauptstadt Bamako einen Arbeitsstab einrichten. Ein Erfolg dieses Vorgehens sei allerdings nicht garantiert. Algeriens Regierung macht die islamistische „Salafisten-Gruppe für Predigt und Kampf“ für die Entführung verantwortlich.

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