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Archiv-Artikel

Eine Hochburg der Syphilis

Hamburg ist neben Berlin die Stadt in Deutschland, in der sich die Geschlechtskrankheit Syphilis am stärksten ausbreitet. Darauf hat das Robert-Koch-Institut in Berlin gestern hingewiesen. Bundesweit sei die Zahl der Syphilis-Erkrankungen mit 2.275 Fällen, 725 mehr als im Vorjahr, drastisch gestiegen. Die Zunahme gehe vor allem auf Infektionen bei Homosexuellen, glauben die Wissenschaftler.

Das Institut sieht die Ursache für die Verbreitung in einem zunehmenden sexuellen Risikoverhalten der homosexuellen Männer. Nicht selten trete Syphilis inzwischen als Ko-Infektion bei HIV-Infizierten auf. „Kondome schützen zwar vor Infektionen, aber häufig werden sie bei genital-oralen Kontakten nicht benutzt. Darüber kann Syphilis aber auch übertragen werden“, sagt Ulrich Marcus, Infektionsepidemiologe am RKI. Bei heterosexuellen Kontakten nahmen die Infektionszahlen dagegen nicht zu.

Syphilis verläuft in verschiedenen Stadien und äußert sich zunächst in einem harten Geschwür, Wochen später schwellen die benachbarten Lymphknoten an. Sechs bis acht Wochen nach der Infektion kommt es bei einem Viertel der Erkrankten zu einem kleinfleckigen Hautausschlag. Jahre später können Nerven- und Gehirnschäden auftreten. DPA