Arbeitslose kündigen Policen

DÜSSELDORF dpa ■ Die Lebensversicherer spüren die Auswirkungen der Arbeitsmarktreformen. Laut Handelsblatt sind viele Arbeitslose gezwungen, ihre Lebensversicherungen zu kündigen. Mehr als 50.000 Policen sind nach Schätzungen des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft (GDV) voriges Jahr auf Druck der Arbeitsämter gekündigt worden. Im Vorjahr seien 5,5 Prozent der Lebensversicherungen vorzeitig gekündigt worden. Das sei die höchste Stornoquote seit zehn Jahren. „Wir vermuten, dass ein Teil der vermehrten Kündigungen auch darauf zurückzuführen ist, dass private Altersvorsorge verschärft vor Gewährung von Arbeitslosenhilfe verbraucht werden muss“, so ein GDV-Sprecher. 2003 seien laut BA wegen vorhandenen Vermögens 74.640 Anträge auf Arbeitslosenhilfe abgelehnt worden. Die Arbeitsämter sind gehalten, die Vermögensverhältnisse von Langzeitarbeitslosen zu prüfen. Wer Reserven über ein „Schonvermögen“ hinaus hat, muss zunächst darauf zurückgreifen.