„Verschwundene“ Säureladung

„Warum mussten die Angaben über die Menge der ausgelaufenen Schwefelsäure mehrfach korrigiert werden?“, fragte Affinerie-Chef Marnette gestern rhetorisch: Weil man bis zur Bergung die Situation in den Säuretanks der „Ena 2“ nur habe abschätzen können, hatten sich die Fachleute zunächst auf pH-Wert-Messungen in der Umgebung des Schiffes verlassen. Dass das Elbwasser eine „beträchtliche Pufferwirkung“ aufweise, habe in die Irre geführt: Demnach war mehr Säure ausgelaufen, als es die im Hafenbecken gemessenen Werte anzeigten.

Auch war man bis Donnerstag davon ausgegangen, dass die Säure nur durch die kleineren Belüftungsöffnungen entweiche. Dann hatten Taucher festgestellt, dass zwei der vier größeren Tankluken geöffnet waren. Ob das bei der Havarie oder bereits davor geschehen sei, mochte gestern niemand beurteilen. aldi/dpa