: die kriege in liberia
Belagerte Hauptstadt
In Liberia herrscht seit Ende 1989 Bürgerkrieg. Damals zog Rebellenführer Charles Taylor gegen die damalige Regierung in den Krieg. Im Herbst 1990 verhinderte eine nigerianisch geführte Militärintervention Taylor an der Eroberung Monrovias. Der Krieg zog sich bis 1996 hin. 1997 endeten freie Wahlen mit Charles Taylors Sieg. 1999 bildeten rivalisierende Warlords die Rebellenbewegung Lurd („Vereinigte Liberianer für Versöhnung und Demokratie“) und begannen einen neuen Krieg. 2002 kam eine zweite Rebellenbewegung dazu.
Am 17. Juni schlossen Regierung und Rebellen einen Waffenstillstand. Taylor sagte seinen Rücktritt und Gang ins Exil in Nigeria bis 17. Juli zu, wenn bis dahin eine ausländische Friedenstruppe einrückt. Die Friedenstruppe kam nicht; Taylor blieb im Amt; die Rebellen begannen eine neue Offensive. Heute kontrollieren sie vier Fünftel Liberias und belagern Monrovia. Die andauernden Kämpfe konzentrieren sich auf die Brücken ins Stadtzentrum. Im historischen Zentrum Mamba Point und der Vorstadt Congo Town sind jetzt 1,3 Millionen Menschen eingekesselt. Zehntausende versuchen derzeit, in Richtung internationaler Flughafen zu fliehen. D.J.