Demmlers Tod teuer für Opfer

Der Freitod des wegen sexuellen Missbrauchs angeklagten Liedermachers Kurt Demmler kommt die mutmaßlichen Opfer teuer zu stehen: Da das Verfahren offiziell eingestellt wurde, müssen die betroffenen Frauen ihre Rechtsanwälte selbst bezahlen. Die Kosten für die Richter und die bisherigen Ermittlungen übernehme die Landeskasse, sagte am Mittwoch der stellvertretende Sprecher für die Kriminalgerichte, Tobias Kaehne. Der vor allem in der DDR bekannte Liedermacher hatte sich am Dienstag in seiner Zelle in der Justizvollzugsanstalt Moabit erhängt, wo er seit August 2008 in Untersuchungshaft saß. Demmler wurde 65 Jahre alt. Ihm wurde vorgeworfen, insgesamt 212-mal sechs Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren sexuell missbraucht zu haben. Die Opfer seien Mädchen gewesen, die zunächst zu Castings für eine Band kamen. Demmler hatte zu den Vorwürfen geschwiegen. Am Dienstag hätten die mutmaßlichen Opfer vernommen werden sollen. Wäre der Liedermacher schuldig gesprochen worden, hätte er die gesamten Prozesskosten tragen müssen. PEZ