: Altenpflege kultursensibel
In 27 Jahren, so eine Caritas-Prognose, wird jeder vierte ältere Mensch in Deutschland ein Migrant sein
Die Behörde für Soziales und Familie ist des Lobes voll: Gut 220 Hamburger Jugendliche werden in diesem Monat ihre Ausbildung zum Altenpfleger beginnen – rund 20 Prozent mehr als in den vergangenen Jahren. Den Erfolg verortet die Behörde ganz klar bei sich selbst bzw. bei ihrer im April gestarteten Imagekampagne: „Ohne dich sieht Hamburg alt aus. Werde Altenpfleger!“ hatten auf Plakaten so prominente Größen wie Jenny Elvers und Lotto King Karl zum Auftakt an das pflegerische Potenzial junger Menschen appelliert. Und siehe da: Derzeit werden in Hamburg 1.450 Personen zu Pflegefachkräften ausgebildet
Die werden auch gebraucht. Bereits jetzt sind rund 400.000 Einwohner Hamburgs, also knapp 25 Prozent der Bevölkerung, über 60 Jahre alt. Eine weitere Tendenz allerdings ließ die Behörde bei ihrem Eigenlob unberücksichtigt: Laut Prognose der Caritas wird im Jahr 2030 jeder vierte in der Bundesrepublik lebende ältere Mensch ein Migrant sein – vor allem Pflegeeinrichtungen in Großstädten werden ihre Arbeit zunehmend interkulturell ausrichten müssen.
Der Weiterbildungsträger MaxQ will dieser Entwicklung Rechnung tragen. Die ehemalige Abteilung des Bundesfortbildungswerkes ist eine von acht Einrichtungen in Hamburg, die für den Gesundheits- und Pflegebereich ausbilden. Laut Koordinatorin Jutta Matthes werde das Thema „kultursensible Pflege“ in den Kursen ausdrücklich berücksichtigt. So beginnt am 15. August ein berufsbegleitender Kurs für 20 Migranten, der in 100 Stunden Deutsch als Fremd- und Pflegefachsprache lehrt. Und vom 18. August bis zum 16. September findet ein Vollzeitkurs mit integriertem vierwöchigen Praktikum für 25 Arbeitslose statt, der zur Pflegeassistenz ausbildet. MA
Infos und Anmeldung unter ☎ 41 00 92 12.