: Kinderarmut ungebremst
Kinderschutzbund fürchtet noch mehr arme Kinder durch Zusammenlegung von Arbeitlosen- und Sozialhilfe
HANNOVER ap ■ Immer mehr Kinder müssen von Sozialhilfe leben. Diese Zahl sei die einzige, die in Deutschland ständig steige, sagte der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, gestern zur Eröffnung von Deutschlands größtem Kinderfest im Erlebniszoo Hannover. Das Fest für 35.000 Kinder, die nicht in Urlaub fahren können, startete in 53 Freizeitparks.
Hilgers kritisierte, nur durch die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe drohe sich die Zahl der armen Kinder mittelfristig von gut einer Million auf 1,5 Millionen zu erhöhen. „Das sind Kinder, die oft ohne Frühstück in die Schule kommen und in der zweiten Monatshälfte nicht einmal einen Euro dabei haben, um sich ein paar Pommes zu kaufen.“ Auch der befristete Kinderzuschlag, mit dem die Bundesregierung die Senkung der Arbeitslosenhilfe abfedern wolle, solle lediglich für 150.000 Kinder maximal 36 Monate lang ausgezahlt werden.