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Archiv-Artikel

Drei Tage Mühsam

Von TM
Erich-Mühsam-Fest im RAW-Tempel, Revaler Straße 99, Freitag, 9., bis Sonntag, 11. Juli. Info: www.erichmuehsamfest.de

Es war der 10. Juli 1934, an dem man die sterblichen Überreste von Erich Mühsam fand. In Oranienburg. Aufgehängt in der KZ-Latrine. Und man darf sich sicher sein, dass der Dichter, der Antimilitarist, Anarchist und Mitbegründer der Münchener Räterepublik nicht freiweillig da reingegangen ist. Erich Mühsam war einer, den die Nazis gleich als einen der Ersten totgeschlagen haben. Auch zu seinem 70. Todestag gibt es wieder das Erich-Mühsam-Fest, das sich bereits zu einem veritablen Festival ausgewachsen hat, diesmal findet es im RAW-Tempel statt. Drei Tage lang mit Konzerten von der Sperrstundenmusik mit dem Singenden Tresen bis zum brasilianischen Politrock, Lesungen, Theater, Diskussionen, Ausstellungen, Büchermarkt, Infoständen. Überall und rundum ist etwas los zu Ehren von Erich Mühsam, zu dessen Fest man sich die paar Zeilen aus seiner Hand mitnehmen mag: „Hinter den Häusern heult ein Hund. / Denn die Schatten der Nacht sind bleich und lang; / und des Meeres Herz ist vom Weinen wund; - / und der Mond wühlt lüstern im Tang.“ TM