: Max hat schlechte Karten
Augsburger Staatsanwaltschaft fordert dreieinhalb Jahre Haft für Max Strauß: Hohes Maß an krimineller Energie
AUGSBURG afp ■ Im Steuerprozess gegen den Politikersohn Max Strauß hat die Staatsanwaltschaft gestern vor dem Landgericht Augsburg eine Strafe von mindestens dreieinhalb Jahren Gefängnis für den Angeklagten gefordert. Falls Strauß eine Geldstrafe aus einem früheren Münchner Verfahren über 300.000 Euro nicht bis zur Urteilsverkündung begleiche, solle er für viereinhalb Jahre ins Gefängnis. Die Verteidigung hatte allerdings bereits die Begleichung dieser Strafe angekündigt. Die Staatsanwaltschaft sah es als erwiesen an, dass Strauß für Panzer- und Airbus-Geschäfte mit dem Lobbyisten Karlheinz Schreiber umgerechnet rund 2,66 Millionen Euro an Provisionen auf ein Konto namens „Maxwell“ kassiert und nicht versteuert hat.
Staatsanwalt Christoph Wiesner warf Strauß ein „hohes Maß an krimineller Energie“ vor und wollte auch seine Familiengeschichte nicht als entlastend werten. „Der Sohn von Franz Josef Strauß gewesen zu sein ist keine Bürde und Entschuldigung“, sagte Wiesner. Er bezeichneter Strauß als Teil des Systems des Waffenhändlers Schreiber. Strauß habe seine „ererbten Kontakte“ als „Türöffner“ für Schreiber genutzt. Das Urteil wird für nächsten Donnerstag erwartet.