: Das Ziel heißt Dialog und bessere Integration
Ina-Beate Fohlmeister, Leiterin des Interkulturellen Referats der Stadt Köln, will die Antidiskriminierungsarbeit stärken, den christlich-islamischen Dialog in der Stadt fördern und die bestehenden Organisationen besser vernetzen
KÖLN taz ■ Mehr fremdsprachige Informationen und eine deutliche Steigerung der Beschäftigungsquote von Menschen mit Migrationshintergrund – das sind die Ziele, die sich Ina-Beate Fohlmeister, Leiterin des Interkulturellen Referates der Stadt Köln, für ihre Arbeit innerhalb der Stadtverwaltung gesetzt hat. Seit einem halben Jahr ist die Sozialwissenschaftlerin im Amt, am Montag zog sie eine erste Zwischenbilanz.
Aufgabe ihres Referats ist es, „durch geeignete soziale, wirtschaftliche und kulturelle Maßnahmen ein friedliches und konstruktives Zusammenleben der kulturellen und ethnischen Gruppen in Köln“ zu fördern. Immerhin hat fast jeder vierte Kölner einen Migrationshintergrund, bei den unter 25-Jährigen sind es sogar 40 Prozent.
Von diesen insgesamt 250.000 Menschen haben 70.000 einen deutschen Pass. Die anderen kommen aus 180 Nationen. Ihr Anteil bei den Beschäftigten der Stadt beträgt allerdings nur knapp 2 Prozent, bei den Auszubildenden etwa 7. Das Interkulturelle Referat geht da mit gutem Beispiel voran. Hier beträgt die Quote 60 Prozent bei insgesamt fünf Beschäftigten.
„Diese Vielfalt müssen wir als Chance für Köln sehen“, sagte Fohlmeister. Da sei aber noch viel Aufklärungsarbeit nötig – nicht nur in der Verwaltung, sondern generell. Den Schwerpunkt ihrer gesamtstädtischen Aufgabe sieht sie in der Stärkung der Antidiskriminierungsarbeit, der Förderung des christlich-islamischen Dialogs und der Vernetzung bestehender Institutionen und Organisationen.
So gibt es 43 interkulturelle Zentren, das reicht von der Arbeitsgemeinschaft muslimischer Frauen bis zum Portugiesischen Zentrum der Caritas. Fast alle arbeiten auf ehrenamtlicher Basis. In diesem Jahr können sie mit 292.000 Euro gefördert werden. Bezahlt werden davon Mieten und Sachkosten. Eine Übersicht über das komplette Angebot wird vorbereitet.
Das Interkulturelle Referat ist Mitglied in 38 Arbeitskreisen, die sich unter anderem mit Gesundheit oder Leben im Alter beschäftigen. Hier soll überprüft werden, ob dies nicht durch andere Dezernate schon ausreichend abgedeckt ist. Eine aktuelle Aufgabe ist auch die Vorbereitung der Wahlen für den Integrationsrat im November, der den bisherigen Ausländerbeirat ersetzt und mit größeren Kompetenzen ausgestattet ist. Jürgen SCHÖN