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Archiv-Artikel

„Die Generäle lieben Napalm“

Pentagon bezeichnet Abwurf von MK-77-Bomben beim Vormarsch auf Bagdad als legal

WASHINGTON afp ■ Das US-Verteidigungsministerium hat den Einsatz von international geächteter Napalmmunition im Irakkrieg als notwendig und legal gerechtfertigt. Flugzeuge der US-Marineinfanterie hätten die den Napalmbomben ähnlichen Feuerbomben vom Typ MK-77 mindestens einmal in der Gegend von Safwan an der irakisch-kuwaitischen Grenze abgeworfen, sagte ein Pentagon-Vertreter am Donnerstag in Washington.

Der Einsatz der Bomben sei ein geeignetes Mittel, um mit einem „schwierigen Feind“ umzugehen und zugleich „das eigene Leben zu bewahren“. Es gebe zudem keine internationale Konvention, die den Einsatz dieser Munition verbiete. „Mir ist keine Methode bekannt, den Feind auf humane Art und Weise zu töten“, betonte der Pentagon-Vertreter.

Nach Informationen der US-Zeitung San Diego Tribune verwendete die US-Marineinfanterie während des Vormarsches auf die irakische Hauptstadt Bagdad napalmähnliche Munition bei mindestens zwei weiteren Gelegenheiten zur Bombardierung zweier Brücken. „Die Generäle lieben Napalm“, zitierte das Blatt den US-Oberst Randolph Alles. „Es hat einen großen psychologischen Effekt.“ Das ARD-Magazin „Monitor“ berichtete am Donnerstag, innerhalb von 30 Tagen seien 30 Kanister Napalm verwendet worden. Insbesondere seien die Brandbomben vom Typ MK-77 beim Vormarsch auf Bagdad eingesetzt worden.

Die MK-77-Bombe ist eine Weiterentwicklung der von den USA im Vietnamkrieg eingesetzten Napalmbombe M-74. Die mit einem geligen Gemisch aus Benzol, Benzin und Styropor gefüllten 250-Kilo-Bomben trudeln nach dem Abwurf ungelenkt auf den Boden und setzen beim Aufprall das brennende Gel über eine große Fläche frei. Bereits im Golfkrieg von 1991 verwendete die US-Marineinfanterie Experten zufolge rund 500 MK-77-Bomben gegen irakische Ziele.