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Archiv-Artikel

Ex-Staatssekretär Pfahls in Paris geschnappt

Fünf Jahre lebte der CSU-Politiker im Untergrund. Er soll rund 2 Millionen Euro Bestechungsgelder kassiert haben

BERLIN afp ■ Der frühere Verteidigungsstaatssekretär Holger Pfahls ist in Frankreich festgenommen worden. Entsprechende Informationen von Spiegel TV sowie des ARD-Hauptstadtstudios bestätigte am Dienstagnachmittag das Landgericht Augsburg. Der 61-Jährige wurde demnach am späten Vormittag von der Pariser Polizei im 7. Arrondissement der französischen Hauptstadt gefasst, als er gerade seine Wohnung verließ. Die Staatsanwaltschaft Augsburg ermittelt gegen den früheren CSU-Politiker wegen des Verdachts der Bestechlichkeit, der Untreue und des Betrugs. Diese Ermittlungen hatten die CDU-Spendenaffäre ausgelöst.

Pfahls war weltweit mit internationalem Haftbefehl gesucht worden. Er steht im Verdacht, als Staatssekretär 3,8 Millionen Mark (etwa 1,94 Millionen Euro) Bestechungsgeld angenommen zu haben. Dafür soll er Anfang der 90er-Jahre einen umstrittenen Export von Fuchs-Spürpanzern nach Saudi-Arabien gefördert haben. Die Augsburger Ermittlungen zu diesem Geschäft lösten die CDU-Spendenaffäre aus, in der Pfahls wie der Waffenhändler Karlheinz Schreiber und der Geschäftsmann Dieter Holzer eine Schlüsselrolle einnehmen. Auch in der Affäre um die Privatisierung der ostdeutschen Raffinerie Leuna wird Pfahls gemeinsam mit Holzer eine Schlüsselrolle zugeschrieben. Seit seinem Verschwinden vor fünf Jahren war immer wieder über den Aufenthaltsort des Juristen spekuliert worden.

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