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Vier Monate nach Tischtennis-Tanz

Ein 28-jähriger Berliner Häftling, der als Randalierer von vier Wärtern überwältigt und in seine Zelle getragen wurde, muss vier weitere Monate hinter Gitter. Im Juli 2002 hatte sich der Mann im Gefängnishof auf einer Tischtennisplatte von Mitgefangenen feiern lassen, weil er einem Wärter den Schlüsselbund gestohlen hatte. Der Agrartechniker wurde am Montag wegen Widerstandes verurteilt, weil er sich heftig wehrte, als die Wärter seine Show beendeten. Der in Fußfesseln in den Gerichtssaal geführte Mann entschuldigte sich im Prozess beim Gefängnispersonal für seine Randale im Hof der Berliner Justizvollzugsanstalt Moabit. Seit Monaten habe er unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen völlig isoliert eingesessen, da habe er sich spontan entschlossen, dem Wärter den Schlüsselbund wegzunehmen. „Nach dem Auftritt auf der Tischtennisplatte hätte Schluss sein müssen“, sagte der Richter. Der wegen Raubes zu acht Jahren und sechs Monaten verurteilte Mann wollte eigenen Angaben nach nicht fliehen. DPA

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