Bis gestern nur schuften für Staat

BERLIN ap ■ Gestern exakt um 4.13 Uhr haben die Bürger in Deutschland nach Berechnungen des Bundes der Steuerzahler ihr Soll an Steuern und Sozialabgaben erbracht. Erst von dieser Stunde an arbeiten sie rein rechnerisch nicht mehr für den Staat, sondern in die eigene Tasche, wie Verbandspräsident Karl Heinz Däke erklärte. Er beklagte, dass sich der „Steuerzahler-Gedenktag“ immer weiter nach hinten verschiebe. Noch 1960 sei er auf den 1. Juni gefallen, sagte Däke. „Im Moment sieht es danach aus, dass wir uns auf einen Termin im August hinbewegen.“ Bis zum Morgen des 15. Juli führten laut Däke alle Steuerzahler theoretisch ihr gesamtes Einkommen direkt an den Staat und die Sozialversicherungsträger ab. „Konkret: Knapp 54 Prozent haben wir in diesem Jahr alle ausschließlich gearbeitet, um den Bedarf an Steuern und Abgaben zu decken.“ 1960 habe die Quote 41,5 Prozent betragen, meinte Däke. Sie sei trotz mehrerer Korrekturen in den letzten 40 Jahren kontinuierlich gestiegen.