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Archiv-Artikel

Schlag gegen al-Qaida im Irak

Laut Premier Allawi sitzen ranghohe Mitglieder des Terrornetzwerks in Haft. Sie planten Anschläge auf US-Truppen. Tödliche Anschläge in Kirkuk und im Westirak

BAGDAD afp/rtr ■ Die irakischen Behörden haben laut Ministerpräsident Ajad Allawi mehrere ranghohe Al-Qaida-Mitglieder festgenommen, darunter den Fahrer des mutmaßlichen Terroristenführers Abu Mussab al-Sarkawi. Die Festnahmen seien „in den vergangenen zwei bis drei Tagen“ gemacht worden, sagte Allawi der Tageszeitung al-Hajat. Neben Sarkawis Fahrer seien ein Tunesier und ein Marokkaner gefasst worden, die Anschläge auf US-Truppen im Irak geplant hätten. Den Terroristen stünden nach bisherigen Erkenntnissen „enorme Summen, mehr als 1 Milliarde Dollar“, für Anschläge im Irak zur Verfügung, so Allawi.

Allawi kündigte gestern auch die Bildung eines neuen Inlandsgeheimdienstes namens Allgemeine Sicherheitsbehörde (GSD) für den Antiterrorkampf an. Sie solle helfen „terroristische Gruppen“ zu zerschlagen, sagte der Regierungschef in Bagdad.

Bei einem Granatenangriff im nordirakischen Kirkuk sind fünf Iraker getötet worden, darunter ein Kind. Zwei weitere Iraker seien verletzt worden, als zwei Granaten am Mittwochabend in einem Wohnhaus einschlugen, berichtete die Polizei.

Bei einem Autobombenanschlag in der westirakischen Stadt Haditha sind gestern mindestens drei Polizisten getötet worden. Sie starben laut Innenministerium, als sie zum Dienst antreten wollten.

Beim Einsatz in einem Bagdader Unruheviertel töteten irakische Sicherheitsbeamte 15 Menschen. Der Einsatz in der Haifa-Straße im Westen der Hauptstadt habe sich gegen islamische Extremisten und Anhänger der gestürzten Regierung von Saddam Hussein gerichtet, sagte Verteidigungsminister Hasem al-Schaalan in Bagdad. Neun Verdächtige seien festgenommen worden; ihre Aussagen hätten zum „Chef der Haifa-Straßen-Zellen“ geführt, der seinerseits Aussagen über „kriminelle Elemente“ in Bagdad gemacht habe. Der Minister sagte nicht, wann der Einsatz stattfand.

Iraks Polizei hat im südirakischen Nadschaf mehrere Männer festgenommen, die für einen Anschlag auf schiitische Pilger mit mehr als hundert Toten in der Nachbarstadt Kerbela verantwortlich sein sollen.