Glückliche Zahlen rotieren

Das Museum für Gegenwartskunst in Siegen zeigt Mischa Kuballs Arbeiten der letzten Jahre als Übersichtsschau

Diaprojektoren rotieren langsam in Acrylkästen und füllen den leeren Raum mit Bildern. Sie werfen Zahlen an die Wand. „Lucky Number“ heißt die gerade eröffnete Einzelausstellung des Düsseldorfer Licht-Artisten Mischa Kuball (45) im Siegener Museum für Gegenwartskunst. Neben Projekten für den öffentlichen Raum – eine Installation („Oval Light“) steht neben der Fortbildungsakademie Mont Cenis in Herne – beschäftigt sich Kuball bereits seit den frühen 1990er Jahren mit komplex strukturierten Mehrfachprojektionen in Räumen.

Das Museum zeigt vier große raumbezogene Diainstallationen: Neben „lucky number“, „broca‘ sche areal“, „Metaphases“ und Kompressor“ auch 18 Unikatfotografien der Serie „moderne, rundum“. Und die Videoarbeit „Gegenlicht“, mit der Kuball ein regelrechtes Anti-Kino errichtete: Die Projektion auf der weißen Wand der Video-Koje zeigt nichts anderes als einen in Betrieb gesetzten Filmprojektor. Dieser wurde vom Künstler frontal, auf Höhe der Projektionslinse, beim Abspielen eines Super-8-Filmes mit der Videokamera abgefilmt, die so justiert war, dass sich der Projektionsstrahl in gleicher Höhe zum Objektiv des Filmprojektors befand. So filmte Kuball die filmische Projektion, wobei er alle Bildinformationen des Ursprungsmaterials löschte. Der Künstler hatte bereits an der Eröffnungsausstellung des Museums 2001 teilgenommen und die Dia-Arbeit „Kompressor“ gezeigt, die einen Querschnitt durch die Kultur des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive der späten 1960er Jahre lieferte. PEL

Lucky Number bis 16. Januar 2005 Infos: www.kunstmuseum-siegen.de