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Archiv-Artikel

Das Ende der Sandinisten

1988–2001

1988: Ausgehend von einer Währungsreform setzt die sandinistische Regierung Wirtschaftsreformen durch, die den Strukturanpassungspaketen des Internationalen Währungsfonds ähneln. Die USA bewilligen Contra-Unterstützung in Höhe von 27 Millionen Dollar für 1988. Das nicaraguanische Volk ist kriegsmüde: Der Krieg der Contras hat mehr als 70.000 Menschen, meist Zivilisten, das Leben gekostet. Der Hurrikan „Joan“ verursacht Schäden in Höhe von 840 Mill. Dollar.

1989: Die USA unterstützen die rechte Opposition im Wahlkampf für die auf den 25. Februar 1990 vorgezogenen Wahlen. Gleichzeitig bewilligen sie noch einmal 47 Mill. Dollar für die Contras. Die deutsche Solidaritätsbewegung sammelt unter dem Motto „Farbe bekennen – den Wahlkampf der Sandinisten unterstützen!“ Gelder für den Wahlkampf der FSLN.

1990: Violeta Barrios de Chamorro und ihre konservative Parteienallianz UNO gewinnen die Wahlen. Die FSLN bleibt mit knapp über 40 Prozent der Stimmen stärkste Kraft und verspricht, „von unten regieren“ zu wollen. In der Übergangsphase zwischen Wahlniederlage und Regierungsübergabe versucht die FSLN, einige der Errungenschaften der Revolution rechtlich abzusichern, verteilt aber auch etliche im Staatsbesitz befindliche Immobilien und Unternehmen an ihre Funktionäre, was als „Piñata“ in die Geschichte eingeht. Große, zum Teil gewaltsame Streiks erschüttern das Land. Zwischen den moderaten Flügeln der konservativen Regierungskoalition und den Sandinisten kommt es zu einem Verständigungsprozess, der von Kritikern als neuer Pakt zweier Flügel der herrschenden Klasse interpretiert wird.

1995: Der Liberale Arnoldo Alemán gewinnt die Wahlen gegen Daniel Ortega (FSLN). Unter seiner Regierung blüht die Korruption, er selbst soll 100 Mill. Dollar veruntreut haben. Dafür wird er 2003 zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt, abzusitzen als Hausarrest.

2001: Der Konservative Enrique Bolaños gewinnt die Wahlen gegen Daniel Ortega (FSLN).

Quelle: staepa-berlin.de