piwik no script img
taz logo

Archiv-Artikel

Rentner zu Lehrern

Schleswig-Holstein will mit neuem Konzept Unterrichtsausfall halbieren. Opposition ist skeptisch

Kiel dpa ■ Mit einer Initiative in Millionenhöhe will die schleswig-holsteinische Landesregierung den Unterrichtsausfall an Schulen im Norden künftig erheblich reduzieren. Wie das Bildungsministerium gestern mitteilte, erhalten die Schulen im Rahmen der Kampagne „Jede Stunde zählt“ bis zum Jahr 2005 zusätzlich 21,9 Millionen Euro. Mit dem Geld sollen befristet Lehrkräften eingestellt werden. Sie sollen hauptsächlich langfristig erkrankte Kollegen vertreten, aber auch gegen sonstigen Stundenausfall eingesetzt werden. Nach Ansicht von CDU und FDP kommt die Initiative zu spät.

In Frage kommen pensionierte Lehrer, Lehramtsanwärter, Fachkräfte aus der Wirtschaft und Eltern. Vorrangig werden ausgebildete Lehrkräfte gesucht, die sich bei den Schulämtern bewerben können. Neben stundenweiser Bezahlung sollen auch Verträge über mehrere Monate möglich sein. Im Land fallen jährlich etwa 5,2 Prozent der Unterrichtsstunden aus. Mit der Initiative soll dieser Ausfall schnellstmöglich halbiert werden. „Unser Ziel ist eine weitestgehende Unterrichtsgarantie in den Grundschulen und eine deutliche Senkung des Unterrichtsausfalls in der Sekundarstufe I“, sagte Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave (SPD).

Die Opposition im Landtag begrüßte die Initiative grundsätzlich, bemängelte aber den Zeitpunkt. „Nach fünfzehn Jahren im Amt erkennt die SPD doch noch im Unterrichtsausfall ein ernstes bildungspolitisches Thema“, höhnte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP, Ekkehard Klug.

taz zahl ich illustration
taz zahl ich

Ihnen liegt die taz am Herzen?

Dann hätten wir eine Bitte: Unterstützen Sie uns mit einem freiwilligen Beitrag! Denn wir sind auf unsere Leser:innen angewiesen, wenn wir taz.de auch weiterhin frei zugänglich halten wollen. Mit nur 5,- Euro sichern Sie unseren Journalismus und die Zukunft der taz – sind Sie dabei?