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Archiv-Artikel

HDW bleibt auf dem Trockendock

Zukunft der Kieler Werft hängt auch nach dem Gespräch mit der schleswig-holsteinischen Ministerpräsidentin in der Luft. Simonis hat zumindest Vorstand und Betriebsrat wieder zu einem gemeinsamen Gespräch zusammengebracht

Meinungen über den künftigen Käufer der Werft werden bei HDW nicht kommentiert

aus HamburgPETER AHRENS

Den Durchbruch gab es nicht. Schleswig-Holsteins Regierungschefin Heide Simonis (SPD) hatte sich direkt nach Ende ihres Urlaubs den Vorstand und den Betriebsrat der Howaldtswerke Deutsche Werft HDW geladen, um über Lösungen zur Krise des Unternehmens zu beraten. „Es war eher ein Gespräch, um sich gegenseitig auf den neuen Sachstand zu bringen“, hängt HDW-Sprecher Jürgen Rohwedder das Resultat nicht zu hoch. Bei HDW stehen Hunderte von Jobs zur Disposition. Zudem sind die künftigen Eigentumsverhältnisse weiter ungeklärt. Der US-Besitzer OEP will seine Anteile erkaufen – an wen, ist offen.

Mehr darüber, wer die Werft in Zukunft sein Eigen nennen darf, war auch nach dem Spitzengespräch in der Staatskanzlei in Kiel nicht zu erfahren. Die Ministerpräsidnetin akzeptiere, dass dies alleinige Sache des derzeitigen Eigentümers OEP sei, sagte Rohwedder. Der Vorstand habe lediglich deutlich gemacht, dass er den Werftenstandort Kiel erhalten wissen möchte.

Und genau das ist nicht gewährleistet, wenn ein französischer, amerikanischer oder fernöstlicher Rüstungskonzern sich besonders die U-Boot-Sparte aus der Werft herausfischen sollte. Daher hatte Bundekanzler Gerhard Schröder sich in dieser Woche noch einmal für eine deutsche Lösung ausgeprochen. „Jeder hat laut Grundgesetz das Recht, seine Meinung frei zu äußern“, sagt Rohwedder nur dazu. Die Werft werde solche Meinungen nicht kommentieren.

Mehr als Absichtserklärungen kann Simonis zurzeit in Sachen HDW nicht leisten. Wenn OEP an einen ausländischen Investor verkaufen will und damit die angestrebte Lösung eines nationalen Werftenverbundes vereitelt, dann wird er es auch tun.

Immerhin scheint es der Ministerpräsidentin gelungen zu sein, die beiden Kontrahenten von Vorstand und Betriebsrat wieder etwas näher an den gemeinsamen Tisch gebracht zu haben. „Alle waren sich einig, dass der Gesprächsfaden zwischen Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertretern nicht abreißen sollte“, sagt Rohwedder.

Der Vorstand hatte dem Betriebsrat im vergangenen Monat den Fehdehandschuh hingeworfen, indem er einen lukrativen Auftrag zum Bau von vier Containerschiffen kurzerhand platzen ließ. Die Unternehmensführung hatte mit diesem Schritt darauf reagiert, dass IG Metall und Betriebsrat nicht bereit waren, einem generellen Lohnverzicht der Arbeiter zuzustimmen.

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