wowereits liste: Wowereits geheime KandidatenlisteWer kann’s?

Finanzsenator Sarrazin geht zur Bundesbank, am Dienstag wird der Senat das wohl offiziell machen. Seit Monaten spekulieren Medien über die Nachfolge. Doch nur einer weiß, wer’s wird: Klaus Wowereit. Jetzt wurde der taz seine Einkaufsliste zugespielt

Es bleibt einem nichts erspart als Regierendem Bürgermeister: Diese Woche kommt Klaus Wowereit wohl der Finanzsenator abhanden. Die Medien reden seit Monaten hemmungslos über Nachfolger, dabei entscheidet doch nur Klaus I. Aber wer von den Kandidaten ist brauchbar?

Michel Glos wäre nach seinem flotten Abtritt von der Bundesbühne gerade zu haben und könnte als Finanzsenator endlich mal was entscheiden. Kleines Problem: Glos ist in der CSU. Das Parteibuch passt bei Andrea „Ypsi“ Ypsilanti, sie hat zudem ein Faible für die Linkspartei, außerdem würde sie die SPD-Frauen beglücken. Aber der Akzent …?

Besser zu verstehen wäre Bahn-Chef Hartmut Mehdorn. Und es hätte einen gewissen Reiz, wenn er auf Sarrazin folgen würde, den er einst bei der Bahn rausschmiss. Aber wer würde verstehen, wenn Mehdorn ein politisches Amt erhielte? Harald Christ, der SPD-Bänker, wurde von einem Springer-Blatt hoch gehandelt. Aber Christ will ja nicht. Mit Björn Böhning, dem 30-jährigen Planungschef im Roten Rathaus, ließe sich der Senat verjüngen. Doch der ist als Diplompolitologe tieferer Finanzkenntnis unverdächtig.

Es gibt auch noch Sarrazins Staatssekretäre. Iris Spranger kommt aus der Fraktion, hieß dort wegen ihrer früheren Frisur „Mandy“ und brächte der SPD den Osten in den Senat. Was gegen Klaus Teichert spricht: Mann und Wessi. Dann ist da der Exstaatssekretär Hubert Schulte, der die Bremer Senatskanzlei leitet. Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer galt schon als Staatssekretärin als senatoriabel für alles. Wenn alle Stricke reißen, muss es eben Helmut Schmidt machen. Der brächte Glamour, und Finanzminister war er auch schon mal.

STEFAN ALBERTI