: Gerichtstourismus
Über „Attas Freund“ verhandelt zurzeit das Hamburgische Oberlandesgericht (OLG). Der Marokkaner Abdelghani Mzoudi ist angeklagt, die Attentäter des 11. September 2001 bei der Vorbereitung ihrer Anschläge unterstützt zu haben. Sollte das Gericht ihn zur Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung rund um Mohammed Atta und zur Beihilfe zum 3066fachen Mord verurteilen, droht dem 30-Jährigen eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren.
Wie auch Mounir El Motassadeq, den das OLG im Februar zu 15 Jahren Haft verurteilt hat, soll auch Mzoudi „Statthalter“ der Terrorgruppe in Hamburg gewesen sein. Als die späteren Attentäter zur Flugausbildung in den USA waren, soll er ihre Abwesenheit aus Hamburg verschleiert haben: Indem er ihnen seine Wohnung als Meldeadresse zur Verfügung stellte und Studien-, Rundfunk- und Krankenkassenbeiträge überwies. Seine Anwältin Gül Pinar hält entgegen, man werfe ihrem Mandanten „das tägliche Geben und Nehmen vor“.
Der Prozess ist bereits bis Januar 2004 terminiert. 125 ZeugInnen sind in der Anklage der Bundesanwaltschaft (BAW) benannt. Nächster Termin: 22. 8., 9 Uhr, Saal 237 im Strafjustizgebäude, Sievekingplatz 3 (Zugang für Zuschauer nur über Seiteneingang).