: die ersten zehn stelen erinnern an den holocaust
15 Jahre nach der Geburt der Idee hat die entscheidende Bauphase für das Holocaust-Mahnmal in Berlin begonnen. Der US-amerikanische Stararchitekt Peter Eisenman präsentierte am Samstag auf dem Gelände nahe dem Brandenburger Tor die ersten zehn der 2.700 Stelen. Noch im September soll die Serienproduktion der anthrazitfarbenen, bis zu fünf Meter hohen und mehrere Tonnen schweren Betonblöcke beginnen, die dann schrittweise aufgestellt werden. Die Fertigstellung des Mahnmals für die ermordeten Juden Europas ist für das Frühjahr 2005, sechs Jahrzehnte nach Kriegsende, vorgesehen. Eisenman sprach von einem „wunderbaren Tag für alle Beteiligten“. Nach langer Diskussion werde das Monument nun Wirklichkeit. Die teils kontroversen Auseinandersetzungen hätten auch ihn manchmal
zweifeln lassen, ob das Projekt zu Stande komme. Die „Stille und Sprachlosigkeit“ des Mahnmals möge nun dazu führen, dass die mittlerweile „dritte Generation“ nach dem Holocaust wieder über das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte rede, wünschte sich Eisenman. Das deutsche Volk habe beim Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 geschwiegen. Das dürfe nie wieder passieren. Neben dem wellenförmig angelegten Stelenfeld entsteht auf dem 19.000 Quadratmeter großen Gelände ein unterirdischer „Ort der Information“ zur Erinnerung an die sechs Millionen Opfer des Holocaust. Sie sollen dort namentlich und mit den Sterbedaten dokumentiert werden. Die Gesamtkosten für das Denkmal sind auf insgesamt 27 Millionen Euro veranschlagt. FOTO: HANS-PETER STIEBING