: Gebrauchsfertige Linien
Der bekannte Düsseldorfer Künstler Jörg Immendorff wurde im Hotel mit Kokain und Prostituierten erwischt
DÜSSELDORF ap/afp ■ Der Maler und Kunstprofessor Jörg Immendorff hat eine Anklage wegen Drogenerwerbs zu erwarten. Bei einer Razzia hat die Polizei den 58-Jährigen auf einer Party mit Kokain und Prostituierten erwischt. „Alles spricht dafür, dass er wegen Erwerbs und Besitzes von Kokain in einer nicht geringen Menge angeklagt wird“, sagte der Düsseldorfer Staatsanwalt Johannes Mocken am Montag.
Immendorff hat gestanden, seit Anfang der 90er Kokain zu konsumieren. Polizisten und Staatsanwälte hatten am Wochenende Atelier und Wohnräume des „Malerfürsten“ sowie eine Hotelsuite durchsucht und 21,6 Gramm Kokaingemisch gefunden. Ein anonymer Hinweis hatte die Ermittler in das Luxushotel geführt. Dort habe man Immendorff mit sieben Prostituierten angetroffen und Kokain in „verbrauchsfertigen Linien“ gefunden, sagte Mocken weiter. Das Treffen habe einen „eindeutig sexuellen Charakter“ gehabt. Ähnliche Treffen habe Immendorff seit Februar 2001 organisiert und jeweils fünfstellige Beträge dafür ausgegeben. Neben dem Kokain im Hotel wurde weiteres in Immendorffs Haus sichergestellt.
Bei mehr als 5 Gramm reinen Kokains drohen ihm mindestens ein Jahr Haft und der Verlust der Kunstprofessur in Düsseldorf. Da er geständig und nicht vorbestraft ist, ist aber eine Bewährungsstrafe wahrscheinlich.