: Angriff auf Anhänger al-Sarkawis
US-Armee wirft im Irak Bombe auf Mitstreiter des Al-Qaida-Terroristen in deren Versteck in Falludscha. Gesuchter Schiitenprediger al-Sadr hält öffentliche Predigt
BAGDAD afp/dpa/ap ■ Die US-Armee hat gestern ein mutmaßliches Versteck von Anhängern des gesuchten Terroristen Abu Mussab al-Sarkawi in der irakischen Stadt Falludscha angegriffen. Bei dem Luftangriff wurden nach Angaben eines Arztes fünf Menschen verletzt, unter ihnen eine Frau und zwei Kinder.
Die US-Armee teilte mit, der Angriff habe auf zehn bis zwölf Verdächtige gezielt, die sich im Garten eines Wohnhauses aufgehalten hätten. Dieses sei intakt geblieben. Der Einsatz sei mit Einverständnis der irakischen Regierung und der multinationalen Truppe im Irak erfolgt. Über mögliche Opfer machte die US-Armee keine Angaben.
Der Jordanier Sarkawi soll Verbindungen zum Al-Qaida-Netzwerk haben. Sarkawis Gruppe al-Tauhid wa al-Dschihad hatte sich zu mehreren Anschlägen und Geiselnahmen im Irak bekannt. Die Gruppe hat ein Kopfgeld von 285.000 Dollar (230.000 Euro) auf den irakischen Übergangspremier Ijad Allawi ausgesetzt.
Ebenfalls gestern ist ein Exgeneral der irakischen Armee, der für die US-Verwaltung arbeitete, erschossen worden. Wie die Polizei in Mossul mitteilte, wurde mit Generalmajor Salim Madschid Blesh noch ein weiterer Mann bei dem Angriff im Süden der Stadt getötet. Blesh war zuletzt Leiter des von der US-Verwaltung aufgebauten Arbeitsamtes in Mossul.
Unterdessen ist der von den USA mit Haftbefehl gesuchte radikale Schiitenprediger Moktada al-Sadr nach zwei Monaten erstmals wieder öffentlich aufgetreten. In einer Predigt in der Stadt Kufa kritisierte er gestern Regierungschef Ijad Allawi. „Zum Teufel mit ihm und den Besatzern“, sagte er vor seinen Anhängern in einer Moschee.
Bei der Explosion einer Bombe nahe der Stadt Samarra, 125 Kilometer nördlich von Bagdad, sind am Donnerstagabend zwei US-Soldaten getötet und ein weiterer verletzt worden. Wie das US-Militär gestern mitteilte, explodierte der Sprengsatz an einer Straße, als die Soldaten vorbeifuhren.
Ebenfalls am Donnerstagabend sind bei einem Zusammenstoß zwischen einem Kleinbus und einem US-Panzer neun Iraker ums Leben gekommen.