: Fremdes Leben im Eis
Antarktisforscher tauschen sich in Bremen aus
Bremen dpa ■ Bislang unerforschtes Leben schlummert unter dem Eis der Antarktis. In 500 Metern Tiefe liegen riesige Seen unter dem Eispanzer verborgen, die noch nie zuvor von Wissenschaftlern erkundet wurden. Wie derartige Gebiete untersucht werden können, beraten Antarktisforscher bis Samstag in Bremen. Zu der 28. internationalen Konferenz des „Wissenschaftlichen Komitees für Antarktisforschung (Scar)“, die gestern begann, werden 800 Wissenschaftler aus 39 Ländern erwartet.
Viele Staaten hätten erkannt, dass nationale Alleingänge in der Antarktis-Forschung nicht mehr zeitgemäß seien, sagte Direktor Jörn Thiede vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven. Vielmehr müssten die unterschiedlichen Ergebnisse von Langzeituntersuchungen, etwa die Auswertung von Klimadaten, stärker miteinander vernetzt werden. Geplant ist auch eine stärkere Zusammenarbeit der nationalen Überwinterungsstationen in der Antarktis.
Ebenfalls auf dem Programm stehen die jüngsten Erkenntnisse über das Einsetzen einer nächsten Eiszeit. Forscher erwarten diese in frühestens 15.000 Jahren – wenn der Mensch den Vorgang nicht beschleunigt.