Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Der Sommer bringt es mit sich, dass die Aktivitäten weniger werden, die Seminare beendet, der Urlaub geplant und den Spreestränden mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird als – beispielsweise – der NPD-Zentrale in Köpenick. Ruhe kehrt ein, die Sonne macht zu faul für Politik. Allerdings hat es schöne Ausnahmen: Am Dienstag etwa findet im Rahmen der „Köpenicker Rathausgespräche zur Agenda 21“ in nichts Geringerem als dem Rathaus Köpenick eine Veranstaltung zum Wagendorf Lohmühle statt – welches gleich im Vortrag von Jürgen Hans und Ev Bubenick als „Gesamtkunstwerk“ firmiert. Nun wollen wir nicht das schöne Wagendorf – „soziale und ökologische Lebensalternative in Berlin“, so die Vortragenden – mit dem Richard-Wagner’schen Sudelwort vom Gesamtkunstwerk bedrecken, doch lustig ist das allemal. Nach dem Vortrag kann man ja wieder an den Müggelsee fahren. Am Mittwoch zeigt das Café Morgenrot einen Film zur Vortragsreihe „Militante Utopien“, und man sollte diesen Termin wahrnehmen, denn es bietet sich eine der seltenen Gelegenheiten, den Film „La societé du spectacle“ von Guy Debord zu sehen, und alle, die von Spektakel und Situationismus palavern, können sich in diesem Film von 1973 einen ersten Eindruck verschaffen, von was sie da eigentlich reden. Am Sonntag feiert die verdienstvolle „gruppe raus aus berlin“, kurz „grab“, ihr zweijähriges Bestehen. Seit Jahren unterstützen diese Antifas linke Gruppen im braunen Umland und sorgen mit dafür, dass alle, die in Eberswalde, Brandenburg oder Teltow sich noch Anstand und einen klaren Kopf bewahrt haben, gegen den nationalen Terror, der sie umgibt, ankämpfen können. Gefeiert wird an würdigem Ort, auf dem Marx-Engels-Forum, es gibt „Essen für alle“, die Einnahmen dienen wie stets der Unterstützung von Projekten (16 Uhr)