: Stauffenberg und die Bundeswehr
betr.: „Schröder: nicht nur Offiziere opponierten“, taz vom 21. 7. 04
Die Bundeswehr sieht sich in der Tradition des Hitler-Attentäters Stauffenberg. Würde das ernst genommen, hätten die Bundeswehrsoldaten die Beteiligung an den Kriegen gegen Jugoslawien und Afghanistan verweigern müssen, die völkerrechtswidrige Angriffskriege waren. Aber da machten die Soldaten der Bundeswehr wie selbstverständlich mit.
Bundeswehrsoldaten geloben, die Bundesrepublik Deutschland zu verteidigen. Wie das im Ausland und noch dazu mit Angriffskriegen geschehen soll, bleibt mir ein Rätsel. Dort geht es doch um Macht- und Wirtschaftsinteressen der Herrschenden, für die die Soldaten ihre Köpfe hinhalten müssen, während jene, die davon profitieren, zu Hause in Sicherheit bleiben. Mit Landesverteidigung haben diese beiden Kriege jedenfalls nichts zu tun. Wo bleibt da angesichts ihres Gelöbnisses das Nein der Soldaten der Bundeswehr, wo sie sich doch auf Stauffenberg beruft? Aber, ach ja, Stauffenberg hatte sein Attentat ja auch erst begangen, als der Krieg bereits verloren war, den er lange Zeit mitgetragen hat. JOACHIM FISCHER, Bremen