piwik no script img

Archiv-Artikel

Blau = Hertha

Ist die Bodenfarbe im Olympiastadion eine Anbiederung an die Kicker? „Kein Problem“, sagen Leichtathletik-Obere

Führende Berliner Leichtathletikfunktionäre haben den blauen Belag für die Laufbahn des modernisierten Olympiastadions verteidigt. Der Direktor des Internationalen Stadionfests (Istaf), Thomas Kremer, und der Präsident des Berliner Leichtathletik-Verbands (BLV), Christoph Kopp, erklärten, dass die ungewöhnliche Farbgebung aus sportlicher Sicht kein Problem darstelle. Damit reagierten sie auf die heftige Kritik des Architekten Volkwin Marg. „Die blaue Bahn ist ein Aufmerksamkeitserreger im positiven Sinn“, sagte Kremer. Bei den Verhandlungen mit Athleten über einen Istaf-Start am 12. September spüre er „durchaus Interesse, weil es das so selten gibt“. Kremer wies darauf hin, dass auch die Arena im italienischen Grosseto, wo im Juli die Junioren-Weltmeisterschaften der Leichtathleten ausgetragen wurden, über eine blaue Laufbahn verfügt.

Im Hinblick auf die Bewerbung um die Leichtathletik-WM 2009 stellte BLV-Präsident Kopp klar, dass Berlin bereits beim Anlauf für 2005 mit einer blauen Bahn ins Rennen gegangen war: „Der Weltverband kennt das also schon.“ Entscheidend sei ohnehin nicht die Farbe, sondern das Material. „Die blaue Bahn ist nicht schneller oder langsamer als eine rote, weil das Material identisch ist“, betonte Kopp.

Die blaue Laufbahn, die kurz vor der Fertigstellung steht, war ein Wunsch des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC, der Hauptnutzer der Arena ist. Architekt Marg hatte die Farbwahl als „populistische Anbiederung des Berliner Senats an Hertha BSC“ bezeichnet. DPA