: was macht eigentlich ...Steiff?
Berlin knuddeln
Mit ihm im Arm können die Berliner sich über die Invasion der Buddy-Bären hinwegtrösten: Der neue Berlin-Teddy von Steiff im flauschigen Handtaschenformat gibt dem Wappentier der Hauptstadt seine Würde zurück.
Seine Weichheit verdankt der 16 Zentimeter große Petz dem „echten Mohair“, aus dem er gefertigt ist. Das ist ein schickes Wort für Wolle von Angora-Ziegen. Zudem ist der Seelentröster natürlich mit Schärpe und Krone ausgestattet – und mit unübersehbaren Vorteilen gegenüber den Buddys: Man kann nicht auf ihn draufklettern und sich dabei Verletzungen zuziehen. Er ist immer braun und es kann ihn nicht jeder Trottel nach Gusto bemalen. Was für eine Erholung! Außerdem ist der Berlin-Teddy ein Bär für jedermann: Im Gegensatz zu den aufdringlichen Buddys ist er mit lächerlichen 89 Euro geradezu geschenkt. Und abends vor dem Einschlafen hört er sich geduldig die Sorgen des gemeinen Berliners über die Zunahme von starren Plastebären in den Straßen an. Im Gegensatz zu den dümmlich vor sich hin glotzenden Buddys hat dieser Bär Charakter: „Stolz“ trägt er seinen vergoldeten Steiff-Knopf im Ohr. Der zeigt, dass er in der Kuscheltier-Gesellschaft zu den oberen 1.500 gehört. Genau so viele der angoraflauschigen Lokalpatrioten gibt es nämlich zu kaufen. Noch ein Vorteil gegenüber den Buddy-Viechern: Der Berlin-Teddy vermehrt sich nicht unkon-trolliert. Die, die da sind, werden schnell verkauft. Und dann verschwinden sie in den Schlafzimmer und verschandeln nicht das Straßenbild. DIS FOTO: STEIFF