: HSH Nordbank-Krise: die Gesundbeter
8. September 2008: Mitten in der Finanzkrise kündigt HSH Nordbank-Chef Hans Berger für das laufende Jahr einen Gewinn von 400 Millionen Euro an: „Wir halten an diesem Ziel fest, auch wenn es ambitioniert ist.“
19. September 2008: Vier Tage nach dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers zieht die HSH Nordbank ihre Gewinnprognose zurück.
25. September 2008: Finanzminister Rainer Wiegard (CDU) spricht der HSH Nordbank und ihrem Chef Hans Berger sein „vollständiges Vertrauen“ aus: „Der Vorstand macht seine Arbeit außerordentlich gut.“
6. Oktober 2008: Hamburgs Finanzsenator Michael Freytag (CDU) sagt in einem Interview mit der Welt, die HSH Nordbank sei „im Kern gesund“.
3. November 2008: Die HSH Nordbank beantragt Staatsbürgschaften von bis zu 30 Milliarden Euro. Bankchef Berger beziffert den Verlust in den ersten neun Monaten des Jahres auf 360 Millionen Euro.
10. November 2008: Berger tritt zurück, Nachfolger wird Dirk Jens Nonnenmacher, seit 2007 Finanzchef der Bank und damit auch für das Risiko-Management zuständig.
15. Januar 2009: Bankchef Nonnenmacher verteidigt das Engagement in Steueroasen: „Die HSH Nordbank ist keine Provinzbank, sondern eine international tätige Geschäftsbank.“
13. Februar 2009: Die HSH Nordbank gibt für das Jahr 2008 einen Verlust von 2,8 Milliarden Euro bekannt.
17. Februar 2009: Nonnenmacher kündigt an, die Nordbank wolle sich „strategisch neu ausrichten“ und sich künftig „auf die Heimatregion Hamburg und Schleswig-Holstein konzentrieren“. TAZ