: Strieder vs. Sarrazin
Vorstandsgehälter bei Wohnungsbaugesellschaft spalten Senat. Strieder: runterhandeln. Sarrazin: marktgerecht
Der Senat ist offenbar uneins über die Vergütung der Vorstände von öffentlichen Wohnungsunternehmen. Nach Darstellung von Stadtentwicklungssenator Peter Strieder erwartet die Regierung, dass die Manager auf Gehalt verzichten sollten, sofern die Beschäftigten der Betriebe Einbußen hinnehmen müssen. Dagegen sieht Finanzsenator Thilo Sarrazin (beide SPD) keinen Handlungsbedarf. Hintergrund sind Berichte, wonach die Einkommen der Vorstände in den hoch verschuldeten Gesellschaften in den vergangenen drei Jahren um bis zu 60 Prozent angehoben wurden. Die Opposition hatte eine Überprüfung gefordert.
Für Strieder ist es „eine Frage des Anstands“, dass sich Vorstände landeseigener Betriebe nicht entziehen, wenn die „Masse der Beschäftigten“ im Zuge der Tarifeinigung weniger Geld verdiene. Er werde deshalb die Aufsichtsratschefs der Unternehmen auffordern, entsprechende Gespräche mit den Managern zu führen, sagte Strieder. Mit dem Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst müssen die Beschäftigten Lohneinbußen von bis zu 12 Prozent hinnehmen.
Nach Angaben Sarrazins liegen die Vorstandsbezüge „am unteren Ende der bundesweiten Marktbandbreite für kommunale Betriebe“. Alle Einkommen, die er kenne, lägen im Rahmen der Vorgaben, die allerdings jährlich „fortgeschrieben“ worden seien.
DDP