: Afghanen ist Mandat egal
BERLIN rtr ■ Die deutsche Debatte über ein UN-Mandat für die Ausweitung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan ist den Einheimischen nach Ansicht von Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) egal. „Wichtig für die Afghanen ist, dass die deutschen Soldaten und Zivilen dort sind“, sagte Struck gestern der ARD. „Die Mandatsfrage ist eine außenpolitische Frage und auch eine innenpolitische, aber für das Land selber ist es völlig egal.“ Kanzler Gerhard Schröder hatte sich nach dem Beschluss des Sicherheitskabinetts nicht festgelegt, ob für die Ausdehnung des Bundeswehreinsatzes auf Kundus ein UN-Mandat für die Isaf unabdingbar ist. Nachdem die Welthungerhilfe eine Ausweitung des deutschen Einsatzes zunächst ablehnte, meint sie nun, das Engagement der Soldaten in Kundus sollte sich vor allem auf die Sicherung der Region beschränken. „Die Bundeswehr sollte keine ähnlichen Projekte wie Hilfsorganisationen verfolgen“, sagte Stefan Recker, der in Kundus im Auftrag der Welthungerhilfe den Bau von Bewässerungsanlagen leitet.