Rechtes Burgfest mit Begleitung

OBERHAUSEN taz ■ Das vom rechten „Forsite-Verlag“ organisierte so genannte Mitternachtsberg-Fest auf der Burg Vondern in Oberhausen fand am Wochenende trotz öffentlicher Proteste statt. Nach Augenzeugenberichten nahmen rund 80 bis 100 Personen an der Veranstaltung mit den rechtslastigen Neofolk-Bands „Cawatana“, „Lux Interna“ und „Aar“ teil. Unter den Besuchern seien auch Mitglieder der örtlichen Neonazi-Szene gewesen. Polizei und Staatsschutz beobachteten das Konzert, schritten aber nicht ein.

Der veranstaltende „Forsite-Verlag“ vertreibt über seine Homepage unter anderem Bücher zur „völkisch-germanischen Rassenlehre“. Verlags-Inhaber Dennis Henry Krüger gehört nach Angaben des Antifaschistischen Bündnisses Oberhausen seit Jahren zur Neonazi-Szene im Ruhrgebiet. Die auf dem Burgfest aufgetretenen Bands „Cawatana“ und „Lux Interna“ werden vom rechten Darkwave-Label „Eis & Licht“ vertrieben.

Trotz der Erkenntnisse über den rechten Hintergrund der Veranstaltung war es der Stadt Oberhausen nicht möglich, das Konzert zu verhindern. Die Genehmigung für Ausschank und Musik sei wie üblich ohne strafrechtliche Überprüfung des Mieters vonstatten gegangen, da bei Vertrags-Abschluss keine Hinweise auf einen rechtsextremen Hintergrund vorgelegen hätten, so Rainer Suhr von der Stadt Oberhausen. Reinhard Lerch, Vorsitzender des Förderkreises der Burg Vondern bedauerte den Vorfall: „Die haben das gut getarnt. Aber wir werden es denen so schwer wie möglich machen. Es tut uns furchtbar Leid.“ In Zukunft müssten Interessenten im Vertrag die „Art der Veranstaltung“ beschreiben. HOP