: die ungeheuerlichen verbrechen des bobby fischer
Am 15. Juli hielten japanische Behörden Fischer auf dem Flughafen Narita fest. Von Tokio wollte er auf die Philippinen fliegen, um angeblich seine 24-jährige Ehefrau und seine kleine Tochter in Manila zu treffen. Sein Pass sei nicht mehr gültig, wurde dem Großmeister bedeutet. Die US-Behörden hatten das 1997 noch für zehn Jahre ausgestellte Dokument für nichtig erklärt und fordern von Japan die Auslieferung Fischers. Die Begründung: Der Exweltmeister habe 1992 gegen US-Sanktionen verstoßen, als er während des jugoslawischen Bürgerkriegs auf der Insel Sveti Stefan ein Revanchematch gegen Spasski spielte. Das war eine Sensation, denn die Schachwelt glaubte nicht mehr an seine Rückkehr ans Brett. Als Weltmeister war Fischer nie mehr angetreten und gab den Titel 1975 trotz Millionen-Offerten des philippinischen Diktators Ferdinand Marcos und des Schahs von Persien kampflos an den Russen Anatoli Karpow ab.
Mit rund 3,5 Millionen Dollar ließ sich Fischer aber vor zwölf Jahren den erneuten Sieg über Spasski (10:5) von einem zweifelhaften jugoslawischen Geschäftsmann fürstlich entlohnen.Der damalige US-Präsident George Bush senior hatte zuvor Sanktionen gegen das Regime von Slobodan Milosevic verhängt. Fischer bekam in einem Schreiben mitgeteilt, dass er mit zehn Jahren Gefängnis und 250.000 Dollar Geldstrafe rechnen müsse, würde er auch nur einen Zug ausführen. Auf die Frage bei der damaligen Auftaktpressekonferenz des Spiels, was er von der angedrohten Strafe halte, zog Bobby Fischer die Warnung der US-amerikanischen Regierung aus der Tasche und spuckte demonstrativ auf sie. METZ