die anderen rätseln über das attentat von kairo :
Der Wiener Standard kommentiert: Ägypten hat, was die Sicherheit seiner Touristen betrifft, viel getan; wohl nirgends auf der Welt wird besser auf sie aufgepasst (ob das immer angenehm ist, sei dahingestellt). Das Regime hat jedoch auch seine Anti-Terrorismus-Strategien korrigiert und produziert nicht mehr, wie früher, durch blinde Staatsgewalt automatisch laufend weitere Terroristen. Das alles droht heute wieder konterkariert zu werden. Ägypten kämpft mit vielen Herausforderungen. Zu den sozialen Opfern der Wirtschaftsreformen der vergangenen Jahre und den neuen Härten der Weltwirtschaftskrise kommt das Gefühl einer innenpolitischen Stagnation, die zugleich mit Spannung aufgeladen ist: Ägypten, mit seinem fast 81-jährigen Präsidenten, der mehr als 27 Jahre regiert, befindet sich in einer Situation des Übergangs, bloß: wohin genau, weiß keiner.
Die Dernières Nouvelles d’Alsace in Straßburg meinen: Der Anschlag in Kairo, bei dem eine junge Französin ums Leben kam, ist wahrscheinlich nicht dem islamistischen Terror anzulasten. Dennoch standen westliche Touristen im Visier. Wer gegen den Tourismus in Ägypten vorgeht, der in dem Land fast elf Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht, will den Pfeiler der Wirtschaft treffen. Und dadurch die Regierung von Präsident Mubarak destabilisieren.