: Waldbrände hausgemacht?
LUDWIGSBURG epd ■ Angesichts der Waldbrände in Portugal und Südspanien hat die Umweltstiftung Euronatur die europäische Forst- und Agrarpolitik scharf kritisiert. Die derzeitigen Waldbrände seien die Folge eines großflächigen Anbaus von Monokulturen wie Kiefern- oder Eukalyptus-Pflanzungen, erklärte Euronatur-Präsident Claus-Peter Hutter am Mittwoch in Ludwigsburg. Hutter forderte eine europäische Langzeitstrategie zum Schutz und zum Wiederaufbau naturnaher Wälder im Mittelmeerraum. Zudem sei die Schaffung einer „europäischen Feuerpolizei“ sinnvoll, betonte er. Sonst seien schon bald die letzten Mittelmeerwälder vernichtet. Laut Euronatur sind in Spanien nur noch zwölf Prozent der Landesfläche mit natürlichen oder naturnahen Wäldern bedeckt. Weitere zwölf Prozent, rund 60.000 Quadratkilometer, seien mit waldbrandgefährdeten Eukalyptus- und Kiefernpflanzungen aufgeforstet worden. Spanien und Portugal galten bisher als Hauptüberwinterungsgebiete von Kranich, Rotmilan und zahlreichen Entenarten.