: Gift im Obst
Die Kontrolle von Lebensmitteln ist Sache der Bundesländer. Doch diese ziehen bisher keine Konsequenzen daraus, dass hierzulande im Schnitt fast jedes zehnte Obst oder Gemüse mit mehr Pflanzenschutzmitteln belastet ist als erlaubt (taz vom Dienstag). Manfred Edelhäuser vom Verbraucherministerium in Baden-Württemberg sagte beispielsweise, das CDU-regierte Ländle sei bereits „vorbildlich“. Schon heute werde dort vergleichsweise viel getestet. Die Folge ist ernüchternd: Die Stuttgarter spürten sogar in 15 Prozent aller Fälle Überschreitungen auf. Und dabei fällt die Bilanz für manches Gemüse noch schlechter aus: In jeder zweiten Paprika, Aubergine und Tomate steckt viel zu viel Chemie. Auch Thomas Griese, Staatssekretär im Verbraucherministerium Nordrhein-Westfalen, hält die Kontrollen für ausreichend. Das bevölkerungsreichste Bundesland schneide bei den Grenzwertüberschreitungen ohnehin besser als der Durchschnitt ab. Kämen sie aber doch vor, sei vor allem Importware aus Italien, Spanien oder der Türkei betroffen. Deshalb müsse nicht Deutschland, sondern Europa aktiv werden. HG