SO WIRD DIE PAPRIKA WIEDER ZU IHREM LEIBGERICHT

Die Deutschen lieben Paprika: Jeder schneidet, raspelt, kocht und isst drei Kilo im Jahr. Nur: Die Vitamin-C-Bombe ist besonders stark mit Pestiziden belastet. „Problemfrucht“ nennen sie die Lebensmittelkontrolleure, weil sie bei jeder zweiten mehr Chemie finden als erlaubt. Das ändert erst mal allerdings noch nichts. Die verantwortlichen Bundesländer machen weiter wie bisher. Also ist Selbsthilfe gefragt: Grundsätzlich gilt für Obst und Gemüse: 1. – Bio essen! Sie wollen oder können sich das nicht leisten? Dann – 2. – auf die Saison achten. Was auf dem Acker wächst, ist in der Regel geringer belastet als das aus dem Treibhaus. Zurzeit gibt es unter anderem Blumenkohl, Brokkoli, Erbsen und Fenchel. Und an Obst Äpfel, Aprikosen, Birnen, Brombeeren, Pfirsiche, Weintrauben und vieles mehr. Am besten ist es dabei – 3. – aus der Region zu kaufen! In Deutschland werden weniger Ackergifte versprüht als rund ums Mittelmeer. Folgt man den Bayern, gibt es auch hierzulande große Unterschiede: Die Münchener behaupten, ihr Gemüse sei besser als das aus anderen Teilen der Republik. Ihnen kommt alles Gemüse spanisch vor? Vor allem bei Paprika ist das gut möglich. Sie kommen zu 95 Prozent aus dem Ausland. Am ungesündesten ist aber, auf alles Grünzeug zu verzichten. Deshalb – 4. – protestieren Sie: Schreiben Sie dem Verbraucherministerium in Ihrem Bundesland! HGFOTO: AXEL KIRCHHOF/GREENPEACE