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Archiv-Artikel

videorekorder: abba, „Last Video Ever“

Von CLEM

„The winner takes it all“, haben sie einmal gesungen. Und im wahren Leben dann sogar die unmoralischsten Angebote abgelehnt. Fast Milliarden wären geflossen, wenn sich Agnetha Fältskog, Anni-Frid Lyngstad, Benny Anderson und Björn Ulvaeus noch ein paar mal auf ein paar Bühnen zusammengestellt hätten. Wenn sie ihre Lieder gesungen hätten. So wie damals, als sie progressiveren Geschmäckern ein schlechtes Gewissen und allen anderen eine gute Zeit bescherten. ABBA – man mag davon halten, was man will – waren vielleicht einmal die größte Band des Planeten. Abgesehen von den Beatles natürlich. Wobei sich George, Paul, John und Ringo Zeit ihres Lebens immer noch besser verstanden haben sollen als Agnetha, Anni-Frid, Björn und Benny. Aber Schweden ist ein weites Land. Und so ist man sich in den vergangenen 20 Jahren aus dem Weg gegangen – um sich nun noch mal für ein „Last Video Ever“ zusammenzutun. Im Musikfernsehen. Weil die Zeit aber nicht alle Wunden heilt, begegnen sich in diesem letzten aller Musikvideos eben doch nicht die ABBA aus Fleisch und Blut, sondern solche aus Latex und Knetmasse. Es sind die „spitting images“ der schwedischen Band, die sich da durch ein Medley jener Epoche singen, deren Stil sie selbst prägten. Ein wenig überzeichnet sehen sie aus, wie es auch ihre Songs mit den Harmonien immer wieder übertrieben haben. Die finale Fahrstuhlfahrt der echten Agnetha, Anni-Frid, Björn und Benny wurde übrigens am Computer montiert. In eine gemeinsame Fahrstuhlkabine passen die vier immer noch nicht. Auch nicht für ein „Last Video Ever“. CLEM