DAS KLAPPRAD

Bereits aus dem Jahr 1878 stammt das erste Patent für ein zusammenklappbares Fahrrad – für dessen Demontage man allerdings noch eine knappe Viertelstunde veranschlagen musste. Die Klappräder aus den 70er-Jahren setzten sich aufgrund der Benzinverknappung während der Suezkrise durch. Als Alternative zum innerstädtischen Indiviualverkehr entwickelte der britische Konstrukteur Alexander Moulton 1959 das erste Klapprad mit Hochdruckreifen und Vollfederung. Und lieferte damit den Prototyp für die heutigen Hightech-Falträder. Technische Meisterwerke waren die quietschbunten Klappräder hingegen selten. Mit der Trimm-dich-Welle und dem damit verbundenen Anspruch, das Fahrrad auch als Sportgerät zu verwenden, verschwanden sie nach 1980 sukzessive. Die fehlende Anmut beim Klappradeln dürfte ein weiterer Grund gewesen sein. Der unlängst geglückte Börsengang der Firma Mifa, einst exklusiver Klappradproduzent der DDR, verlief übrigens weitgehend klappradfrei. Zeitgenössische Falträder kommen vorwiegend aus englischen Manufakturen – oder vom Berliner Faltradkonstrukteur Christoph Beck, der sich sogar ein zusammenklappbares Liegerad patentieren ließ. CLEM